Indexierung Versicherung im Monopol

Ausgangslage

Die glarnerSach passt bei der Gebäudeversicherung Feuer/Elementar die Versicherungswerte per 01.01.2023 dem Stand der Baukosten an. Sie orientiert sich dabei dem Baupreisindex Hochbau Ostschweiz des Bundesamtes für Statistik und führt auf den Policen der Versicherung im Monopol eine gesetzlich vorgesehene Indexierung bei einer Abweichung von plus/minus 5 Prozent seit der letzten Indexierung durch. Für das Jahr 2023 werden alle Monopol-Policen bis Schätzungsdatum 31.12.2021 dem aktuellen Index angepasst (exkl. Bauzeitpolicen). Schätzungen im Jahr 2022 sind jeweils bereits mit den aktuellen Baukosten erfolgt. Die Entwicklung der Baukosten erfordert eine Anpassung der Versicherungswerte um 10,3 Prozent. Als Folge davon weisen die Prämienrechnungen für das Jahr 2023 entsprechend höhere Werte auf. Damit ist sichergestellt, dass alle Gebäude den aktuellen Baukosten entsprechend versichert sind und keine Unterversicherung entstehen kann.


Fragen und Antworten


Versicherung im Monopol

Warum steigen der Versicherungswert des Gebäudes und die Prämie?
Wir mussten aufgrund der effektiven Bauteuerung, welche in den letzten 3 Jahren stark angestiegen ist, eine gesetzlich vorgesehene Indexierung vornehmen (Art. 35 SachVG).
Dies hat zur Folge, dass die Versicherungssumme auf das Jahr 2023 hin um 10,3 Prozent angehoben wird. Die Prämienhöhe berechnet sich immer an der Versicherungssumme, weshalb diese gleichermassen ansteigt.

Was bedeutet die Indexierung für ihr Gebäude?
Durch die Indexierung ist sichergestellt, dass ihr Gebäude den aktuellen Baukosten entsprechend versichert ist. Somit entsteht im Schadenfall keine Unterversicherung und keine hohen finanziellen Verluste.

Wie berechnet sich der Anstieg um 10,3 Prozent (Versicherungssumme und Prämie)?
GL Index 2023 (202,6)
abzüglich GL Index 2022 (183,7)
im Verhältnis zum GL Index 2022 (183,7)
= 10,3 Prozent

Formel: 10,3 Prozent = (202,6 - 183,7) / 183,7

Die laufenden und vorangehenden Baukostenindexe sind auf unserer Internetseite ersichtlich. Wir orientieren uns für die Umrechnung des GL Index am Baupreisindex Hochbau Ostschweiz des Bundesamtes für Statistik.  

Werden alle Monopol-Policen per 01.01.2023 neu indexiert?
Nein. Für Monopol-Policen mit einem Schätzungsdatum ab 01.01.2022 wurde die Baukostenteuerung im Rahmen der Gebäudeschätzung bereits vollumfänglich mitberücksichtigt. Auch Bauzeitpolicen werden nicht dem Index angepasst.

Wird es auf die kommenden Jahre hin wieder eine Indexierung geben?
Dies ist durchaus möglich, jedoch nicht vorhersehbar. Eine gesetzlich vorgesehene Indexierung müssen wir vornehmen, wenn eine Abweichung von plus/minus 5 Prozent gegenüber dem Baupreisindex Hochbau Ostschweiz eintrifft. Die letzte Indexierung hat im Jahr 2012 stattgefunden.

Handelt es sich bei der Indexierung um eine (versteckte) Tariferhöhung?
Nein. Die Indexierung bestimmt den Versicherungswert des Gebäudes. Die Prämienhöhe berechnet sich am Versicherungswert, weshalb diese gleichermassen ansteigt. Der Prämientarif für die Versicherung im Monopol bleibt unverändert. 

Kann eine Neuschätzung verlangt werden?
Ja. Der Eigentümer trägt jedoch die Kosten für von ihm verlangte Schätzungen (Art. 33 SachVG). Die Kosten werden nach Aufwand abgerechnet (CHF 200.00/Stunde).

Kann gegen die indexierte Erhöhung der Versicherungswerte Einsprache erhoben werden? 
Gegen die Monopol-Rechnung kann grundsätzlich Einsprache erhoben werden. Da es aber eine gesetzliche Pflicht zur Indexierung gibt (Art. 35 SachVG), würde eine solche Beurteilung höchstwahrscheinlich negativ ausfallen.

Welche Auswirkungen hat der höhere Versicherungswert auf die Steuern? 
Die Versicherungssumme ist lediglich eine von mehreren Faktoren, welche in der Steuerveranlagung mitberücksichtigt wird. Fragen zu Veränderungen am Steuerwert oder dergleichen sind direkt an die kantonale Steuerverwaltung zu richten, da sich die Berechnungen unserer Kenntnis entziehen.


Versicherungen im Wettbewerb

Wird die Gebäudeversicherung DREIDIMENSIONAL auch indexiert?

Nein. Die Produkte der Versicherung im Wettbewerb sehen keine Indexierung der Versicherungswerte vor. Die Verträge werden bei einer vertraglichen Erneuerung den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Es steht den Kunden jederzeit frei, eine Anpassung der Versicherungssummen zu verlangen, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Dies betrifft besonders die Produkte Gebäudeversicherung DREIDIMENSIONALHaushaltversicherung SIEBENSACHENGeschäftsversicherung PROFIL und Landwirtschaftsversicherung schiff&gschiir.

Muss generell mit steigenden Versicherungsprämien gerechnet werden?
Ja. Die Inflation, zusammen mit dem Krieg in der Ukraine, der nach wie vor nicht besiegten Pandemie und Probleme in den weltweiten Lieferketten hält die Welt in Atem. Die Preise für Öl, Gas, Bekleidung oder Lebensmittel sind in den letzten zwei Jahren für Schweizer Verhältnisse rasant gestiegen. Und auch im Versicherungsmarkt ist zu beobachten, dass Versicherer die Prämien dem Inflations- und Preisniveau anpassen.

Warum hat die Teuerung einen Einfluss auf die Versicherungsprämien?
Im Sachversicherungsgeschäft schlagen sich die steigenden Preise besonders im Bereich der Schadenerledigung nieder und generieren höhere Ausgaben beim Ersatz von materiellen Güter oder bei Reparaturen. So sind die Baupreise in der Schweiz im letzten Jahr deutlich angestiegen. Der Baupreisindex des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt im Hochbau Ost nur schon für die Periode von April 2021 bis April 2022 ein kräftiges Plus von 7,7 Prozent. In Kombination mit den gestiegenen Risiken durch drohende vermehrte Naturkatastrophen infolge des Klimawandels sind weitere Prämienerhöhungen unvermeidbar.